Der Brücker Gospelchor hat ein aufregendes Jahr hinter sich.
Beim Weihnachtskonzert 2013 in der Rottstocker Kirche waren die Bänke bis auf den letzten Platz besetzt und das Publikum von der mitreißenden Singfreude des Chores so begeistert, dass der Schluss-Applaus gar nicht enden wollte.
Zu Beginn des neuen Jahres sahen sich die rund 40 Sänger und Sängerinnen im Alter von 15 bis 70 Jahren dann der Herausforderung gegenüber, dieses Erlebnis mit dem bisherigen Selbstverständnis in Einklang zu bringen; bislang sah man sich als das etwas vernachlässigte und auf jeden Fall weniger begabte Pendant zum Zehlendorfer Schwester-Chor und hatte nach dem plötzlichen Tod des Chorleiters Darryl Best im Mai 2012 leicht orientierungslos vor sich hin gesungen.
Durch das unerschütterliche Vertrauen seines Nachfolgers Ilja Panzer, ein paar neue Sänger/-innen und die Erweiterung des Repertoires wurden im Chor jedoch Schritt für Schritt neue Lebensgeister erweckt, bis man sich schließlich selbst gern singen hörte und auch anhand der Reaktionen der Zuhörer merkte, dass in dieser Gemeinschaft ungeahnte Talente schlummern.
Nun standen wir also vor der Frage: Wie soll es weitergehen? Ohne Fleiß kein Preis, und wenn wir uns schon nach innen neu aufstellen, könnten wir unsere Außenwirkung auch gleich ein bisschen aufmöbeln…
Eine erste Station auf diesem Weg war das Sommerkonzert in der Lambertuskirche, bei dem auch einmal jene Lieder zum Vortrag gebracht wurden, die nicht ausdrücklich der Weihnachtszeit zuzuordnen sind. Es gab ein Faltblatt für die Zuhörer, in denen die Übersetzungen der ausschließlich englischsprachigen Lieder zu lesen waren, und statt des bisherigen etwas traurig anmutenden Dresscodes „schwarz/weiß“ probierten wir die Vorgabe „Accessoire in einer leuchtenden Farbe“ erfolgreich aus. Eine besondere Beziehung zwischen Chor und Publikum entstand dadurch, dass viele Stücke nicht vom Chorleiter sondern von den Sänger/-innen selbst angesagt wurden, wodurch die Bedeutung der Lieder für jeden persönlich deutlich wurde. Die leider nach wie vor in der Unterzahl befindlichen Männerstimmen wurden erstmals technisch verstärkt, was der Klangharmonie sehr bekam. Was soll ich sagen – das Konzert war ein voller Erfolg. Der Chor feierte anschließend ein ausgelassenes Sommerfest und fühlte sich auf seinem Weg bestärkt.
Über’s Jahr glänzte der Chor bei verschiedenen Hochzeiten und anderen Auftritten und erlebte dabei bizarre Situationen, von denen wohl noch unsere Enkel hören werden. Die Motivation war so groß, dass sich einzelne Stimmgruppen sogar während der Sommerpause zu Sonderproben trafen. Beim Chorwochenende auf Schloss Gollwitz im Oktober wurde ebenso an der Technik gefeilt wie bei dem gemeinsamen Stimmbildungstag Ende November in Bad Belzig. Im Herbst verfeinerte der Chor ein weiteres Mal die interne Organisation und vier Mitglieder stellten eigens Podeste her, damit auch die Sänger/-innen in der zweiten Reihe sehen und gesehen werden können. Einen hinterhältigen Cyber-Angriff nahm unser Administrator schließlich zum Anlass, die Homepage des Chores neu zu gestalten.
Das Weihnachtskonzert in der Lambertuskirche am 20.12. um 18 Uhr ist für den Chor der unbestrittene Höhepunkt des Jahres, und wieder haben wir uns ein paar Überraschungen für unser Publikum einfallen lassen. Natürlich hoffen wir darauf, die Kirche wieder ordentlich füllen zu können und unsere Familien, Freunde und Nachbarn mit einem gospeligen Groove in die Weihnachtsfeiertage schicken zu können. Der Eintritt ist frei.